Du hast es sicherlich auch schon ein paar Mal in diesen warmen Tagen gerochen. Ja, die Grillsaison ist eröffnet und weiße Schwaden von Rauch und Grillduft wabern bald wieder über den Liegewiesen des Kiessees, der Schillerwiesen oder des Cheltenhamparks in Göttingen.

Grillen ist quasi für manch einen fast schon Sport und Geheimrezepte werden gehütet wie ein Silberschatz. Das Brutzeln mit Fleischwender ist tatsächlich gar nicht so trivial, wie man sich das gemeinhin vorstellt. Gerade in der Königsdiziplin, dem Grillen von Rindersteaks, versagen selbst Profis hin und wieder: zu blutig, zu zäh, schwarz angebrannt.

heisse GrillkohleDamit du als unbedarfter Gelegenheits-Freizeit-Griller ganz einfach das perfekte Steak vom Grillrost heben kannst, haben wir für dich einmal ein paar hilfreiche Tipps und Tricks zusammengetragen.

Würzen

Ob vorher oder nachher, daran scheiden sich die Geister und es bleibt wohl Geschmackssache. Essentiell sind nur Salz und gemahlener Pfeffer, alles andere muss nicht sein.

Grillrost

Was die meisten falsch machen: Sie putzen den Grillrost nicht und das Fleisch bleibt am angekohlten Gitter kleben. Dabei „öffnest“ du das Stück Fleisch und es verliert Flüssigkeit und wird trocken. Wichtig ist auch, dass du den sauberen Rost vorher einfettest, entweder mit Olivenöl oder mit reiner Butter.

Angrillen

300 Grad sollten es sein, wenn du das Steak auf den Rost legst. Diese Hitze findest du über weiß glühender Holzkohle (am besten zertifizierte Holzkohle aus nachhaltiger Holzwirtschaft). Leg‘ dir also eine Seite im Grill an, in der du diese Hitze erzeugen willst. Beide Seiten des Steaks scharf und heiß anbraten, bis die Poren des Fleisches sich schließen und kleine Blutbläschen an die Oberfläche aufsteigen. Nach dem Angrillen legst du es mit einer Zange (nicht mit einer Gabel einstechen, da sonst wieder unnötig Flüssigkeit verloren geht) etwas entfernt von der weißen Glutkohle. Zuletzt nimmst du es vom Grill und wickelst es einfach in Alufolie, dort gart besonders ein dickes Fleischstück noch nach. Der letzte Schritt lässt das vom Grillen „gestresste“ Fleisch wenige Minuten entspannen, es wird richtig zart und spritzt nicht beim Anschneiden.

Steak MediumWie lange auf dem Grill?

Das kommt darauf an, wie du es haben willst. Grundsätzlich gibt es drei Haupt-Stufen:

1. Medium Rare (auch englisch oder blutig genannt, hat einen rohen Kern)

2. Medium (so mögen es die meisten Steak-Liebhaber, innen mit einem rosa Kern)

3. Well-Done (sozusagen komplett durchgebraten, manch einer spricht davon, dass das Rind damit zweimal getötet wurde…)

Die Verweilzeit hängt also davon ab wie durch das Fleisch sein soll und wie dick das gute Stück selbst ist. Konkrete Zeitangaben sind da also nicht zu machen aber es gibt einen ziemlich praktischen Trick, um den Grad festzustellen indem du das Fleisch auf dem Grill einfach mit dem Finger andrückst und mit einem Fingerdruck in deinem Gesicht abgleichst:

1. Fühlt es sich weich an wie deine Lippe, dann ist es Medium Rare.

2. Ist es eher halbweich wie deine Nasenspitze, dann ist es Medium.

3. Ertastest du einen Wiederstand hart wie deine Stirn, dann dürfte es gut durch sein, also Well-Done.